"Der Wein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien das Schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste"
Gemäß diesem Motto und der Tatsache, dass wir 54er gesellig sind und gerne laufen, haben wir die besten Voraussetzungen für ein "Weincaching", angeboten von der Weingärtnergenossenschaft Ochsenbach-Spielberg-Häfnerhaslach.
Überraschend schnell war ein Termin gefunden, genügend Teilnehmer für 2 Gruppen zusammen und am Donnerstag, 5.8.2021 starteten wir mit dem Bus von Bietigheim über Hohenhaslach nach Spielberg. An der Bushaltestelle erwarteten uns neben den restlichen Teilnehmern Frau Kurrle, öffnete uns das Rathaus für eine kurze Erfrischungspause und begleitete uns ein paar Häuser weiter, wo wir bei der Familie Stierle offiziell begrüßt wurden, unsere Weingläser und zwei Flaschen Begrüßungs-Secco bekamen.
Am offiziellen Startpunkt der Runde, dem Sulzbrunnen genossen wir zu den bereits obligatorischen Brezeln den erfrischenden "Geiger-Secco" aus ausgereiften Rieslingtrauben.
Danach fiel uns der Aufstieg in die Weinberge nur halb so schwer und nach einer guten Viertelstunde fanden wir auch schon unseren ersten "Cache", einen gut gekühlten Riesling "Dr Geiger", benannt nach dem Geigersberg, an dessen Steillage er wächst.
Der Riesling, auch bekannt als Wein der Könige und König der Weine, zählt zu den hochwertigsten Weintrauben, die Bewirtschaftung und Lese erfolgt hier nur von Hand.
Gemäß dem Motto "Wer die Wahrheit im Wein finden will, darf die Suche nicht gleich beim ersten Glas aufgeben" ging es weiter und mit Hilfe des QR-Codes erreichten wir bald den nächsten "Cache". In den gut gekühlten Röhren wartete ein Kerner Spätlese ebenfalls der Marke "Dr Geiger" auf uns und als Extra gab es dazu Knabbergebäck. Die Rebe ist eine Kreuzung aus Trollinger und Riesling, benannt nach Justinus Kerner, hat einen hohen Zuckergehalt, eine lebendige Säure und manchmal eine leichte Muskatnote. Die Ernte dieser Trauben erfolgt mind. 7 Tage nach der allgemeinen Weinlese.
Angespornt durch diesen Genuss peilten wir das nächste Weinversteck an, das zu unserem Glück von einem die Weinbergmauern herabgestürzten Schmalspurtraktor knapp verschont geblieben war, so, dass wir die anschließende Rettungsaktion bei einem Glas Trollinger Rosé, hergestellt aus roten Trauben bei kurzer Maischegärung, verfolgen konnten. Dieser Wein erfreut sich nicht ohne Grund immer größerer Beliebtheit.
Nach diesem Erlebnis und einigen "Fachgesprächen" gings abwärts und gemäß dem Spruch "Er schmeckt mir rot, er schmeckt mir weiß, allein, zu zweit, im Freundeskreis – und wann ich Wein besonders mag? Wie töricht, Wein schmeckt jeden Tag" wartete am Fuß der Weinberge ein Spätburgunder auf uns, diesmal der Marke "Dr Häfner". Der Spätburgunder (franz. Pinot noir) wird meist als trockener Rotwein ausgebaut, ist kräftig, gehaltvoll, mit einem Geschmack nach Waldbeeren.
Diesen guten Tropfen genossen wir unter schattigen Bäumen, dann wurde es Zeit für die Einkehr im "Restaurant Stromberg", wo wir bereits von den Jahrgänglern erwartet wurden, die nur zur Einkehr gekommen waren.
Das leckere Abendessen hatten wir uns nach der vierstündigen Tour durch die Weinberge mehr als verdient und dem einen oder anderen schmeckte auch noch ein weiteres Glas. So ging ein schöner, interessanter Tag zu Ende und die öffentlichen Verkehrsmittel brachten uns wieder gut heim.